Lea Ypi: Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte

Das stalinistisch regierte, von Mangelwirtschaft und Geheimpolizei beherrschte Albanien des Jahren 1989 ist das Zuhause der zehnjährigen Lea Ypi. Sie fühlt sich geborgen, hoffnungsvoll, frei. Der Zusammenbruch staatlicher Strukturen bringt nicht nur Freiheiten, sondern auch wirtschaftliche Skrupellosigkeit und Korruption sowie Arbeitslosigkeit und Massenemigration. In dieser chaotischen Situation erfährt Lea ihre bisher verheimlichte Familiengeschichte. In hinreißender Prosa erzählt Lea Ypi von ihrem Erwachsenwerden im poststalinistischen Albanien innerhalb einer Familie, deren Geschichte eng mit der des Landes verbunden ist. „Frei“ ist ein beeindruckender autobiografischer Text, der die eigenen Erlebnisse mit differenzierten Reflexionen verbindet: Was bedeutet Fortschritt, wie geht man mit der Diskrepanz von Ideal und Realität um und welche Vorstellungen von Freiheit überzeugen?

Lea Ypi, 1979 in Tirana geboren, ist Professorin für Politische Theorie an der London School of Economics. „Frei“ ist ihr erster, viel beachteter literarischer Text.

Foto (c) StuartSimpson (Penguin RandomHouse Suhrkamp Verlag)